Warum die Energiewende im Verteilnetz entschieden wird
Die dynamische Einspeisung von PV-Anlagen, der rapide Zubau von Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität bringen das Niederspannungsnetz an seine Grenzen. Häufig fehlt es an ausreichender Transparenz im Netz, wodurch „blinde Flecken“ entstehen. Netzbetreiber können dadurch weder präzise Netzzustände erfassen noch rechtzeitig steuernd eingreifen – mit gravierenden Folgen für die Netzstabilität.
Mit den Zielvorgaben des §14a EnWG wird der Druck größer: Netzbetreiber müssen in der Lage sein, steuerbare Verbraucher wie Wallboxen und Wärmepumpen im Bedarfsfall netzdienlich zu regeln – und das in Echtzeit.

Anstehende Aufgaben für Netzbetreiber
Die Energiewende bringt Bewegung ins Netz – und neue Pflichten für Netzbetreiber. §14a EnWG macht Zielvorgaben zum Rollout von Messtechnik, der Auswertung in einer zentralen Plattform und dem Engpassmanagement von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen:
- Bis 2029 sind Systeme zur Überwachung und Steuerung im Niederspannungsnetz flächendeckend zu etablieren. SAE liefert dafür entscheidende Bausteine: hochzuverlässige Fernwirk- und Messtechnik, die sich dank offener Protokolle nahtlos in bestehende Infrastrukturen integrieren lässt
- Durch enge Kooperation mit führenden Marktpartnern für Netzzustandsermittlungssysteme ist SAE der ideale Technologiepartner für eine zukunftssichere Netzmodernisierung.
Flexible Umsetzungsmöglichkeiten mit LACROIX SAE:
Messung auf der Niederspannungsseite in Trafostationen
SAE bietet modulare Lösungen, die sich einfach in vorhandene Trafostationen integrieren lassen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Messung der Niederspannungsseite des Trafos mit der SAE PM-Erweiterungsbaugruppe
- Abgriff unterhalb der Sicherungsleiste mit separaten Wandlern oder Rogowski-Spulen (Retrofit)
- Sicherungsleisten mit integrierten Wandlern und Klemmenabgriff
- Smarte Sicherungsleisten mit direkter Modbus-Anbindung an Fernwirktechnik
In vielen Ortsnetzstationen ist bereits eine Fernwirktechnik vorhanden, die Daten an das Mittelspannungsleitsystem überträgt. Der wirtschaftlichste Weg zur Niederspannungsmessung: Die vorhandene Infrastruktur nutzen.
Durch den direkten Anschluss der Sensorik an die bestehende Fernwirktechnik lassen sich Messdaten effizient erfassen und weiterverarbeiten – ohne zusätzliche Gateways oder parallele Systeme. Das spart Kosten, reduziert Komplexität und beschleunigt die Umsetzung.
Fernwirktechnik optimal integriert
Dank flexibler Bauform (Schaltschrank, Wandschrank oder modular für bestehende Schaltanlagen) lassen sich SAE-Komponenten wie der ProConnectLightNS direkt in der Ortsnetzstation platzieren – ohne große Umbauten.
„Unsere Lösungen tragen maßgeblich zur Digitalisierung der Energienetze bei, denn sie sind so konzipiert, dass sie hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit bieten – und damit den Ausbau sowie die Integration regenerativer Energieeinspeiser effektiv unterstützen.“
Daniel Wittmaack
Geschäftsführer LACROIX SAE
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SAE ProConnectLightNS – Pilotprojekte & Praxisbeispiele
In mehreren Pilotprojekten – etwa gemeinsam mit ÜZ Mainfranken – hat SAE bewiesen, wie effizient sich Netzzustandsdaten im Niederspannungsnetz erfassen lassen:
- 1x Trafoabgangsmessung (RoCo2110AN)
- Bis zu 15 NS-Abgangsmessungen (RoCo1065/ Anerma)
- Vollständig integriert in den SAE-Musterschränken mit performanter Kommunikationstechnik (4G, Ethernet, Modbus).
Die Ergebnisse werden in Echtzeit visualisiert. Dafür wird die Lösung von FlowChief genutzt, sodass ÜZ Mainfranken einen Live-Überblick über die Belastungssituation erhält und schnell eingreifen kann.
Die Sensorlösung Volt1000 zur Spannungs- und RoCo1065AN zur Strommessung eignet sich besonders für Retrofit in bestehenden Ortsnetzstationen. Die kompakten Module sind kaskadierbar, sodass sie in unmittelbarer Nähe zu den Abgängen platziert werden können. Der geringe Verkablungsaufwand ermöglicht eine schnelle und einfache Verkabelung.
Über den OLED-Display und die Touchflächen auf den Geräten lässt sich das Produkt einfach parametrieren und die Funktion leicht überprüfen. Die fernwirktechnische Einbindung erfolgt über Modbus RTU.

Anbindung an Netzzustandsermittlungssysteme
Netzzustandsermittlungssysteme werden derzeit flächendeckend eingeführt – denn die Datenmengen aus dem Niederspannungsnetz sprengt die Kapazitäten klassischer Netzleitsysteme. SAE sorgt für eine reibungslose Anbindung: Mit offenen Protokollen wie MQTT/JSON oder Sparkplug B und flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten lassen sich Messdaten aus SAE-Fernwirktechnik einfach und zuverlässig in diese und weitere Plattformen integrieren.
Unsere enge Zusammenarbeit mit führenden Marktpartnern für Visualisierung, Netzzustandsermittlung und Engpassmanagement garantiert maximale Kompatibilität und Praxistauglichkeit.
Fazit: Transparenz in der Niederspannung
Schritt für Schritt mit SAE
Die Energiewende stellt das Verteilnetz vor enorme Herausforderungen. SAE bietet Lösungen, die genau dort ansetzen, wo Netzbetreiber Handlungsbedarf haben – modular, flexibel und wirtschaftlich. So wird aus der „Blackbox Niederspannungsnetz“ ein transparentes, steuerbares Netz, das fit für die Zukunft ist.